BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
OV Dortmund-Hörde
Mit dem Fahrrad durch Hörde – dort, wo es besonders brenzlig wird
Hörde
31.07.2022 – Bericht
Am Sonntag, den 31.1.2022, trafen sich Mitglieder des Ortsverbands
Hörde mit Gästen zu einer besonderen Fahrradtour. Es sollten
gezielt Punkte angefahren werden, die aus Sicht der / des Radfahrer*in
besonders problematisch sind. Im Vorfeld hatten wir Mitglieder des
Ortsverbands gebeten, uns solche Stellen zu nennen. Es konnten am
Sonntag jedoch nicht alle Punkte in die Tour eingeplant werden. Die
nicht angesteuerten Punkte könnten aber Teil eines kommenden
Tourverlaufs werden. Im Folgenden sollen hier einige der am Sonntag
im westlichen Teil unseres Stadtbezirks angefahrenen Punkte anschaulich
dokumentiert werden. Es ist zu beachten, dass die Radtour an einem
Sonntag stattfand. Die zu sehenden Situationen muss man sich also
unter Wochentagsbedingungen vorstellen….
Ecke Benninghoferstraße / Overgünne:
Wer von Hörde über die
Benninghoferstraße kommend weiter Richtung Schwerte fährt, wird an
dieser Straßenkreuzung angehalten, auf den Radweg zu wechseln, den
man sich mit Fußgänger*innen teilen muss, nur um sich 100 m weiter am
Ende des Radwegs wieder gefährlich in den Autoverkehr einfädeln zu
müssen.
Overgünne / Admiralstraße: Diese Kreuzung ist in zweifacher Hinsicht „mörderisch“: Wer von Benninghofen kommend an dieser Kreuzung links in die Admiralsstraße einbiegen will, brauch Mut und Zuversicht. Nach einem stärker abschüssigen Abschnitt wird man in der wenig übersichtlichen Kreuzung wieder langsamer. Wann zieht man nach links um abzubiegen – die schnellen Autos im Rückend wissend und vor Augen die langgezogene Linkskurde, die es erschwert, den Gegenverkehr einzuschätzen?
Wer wiederum aus der Admiralsstraße kommend rechts in die Overgünne einbiegen möchte, darf sich auf den installieren Spiegel nicht verlassen. Dieser ist ausschließlich für die Autofahrer*innen ausgerichtet. Würde man sich an der Kreuzung links einordnen - also auf der Höhe, wo man als Autofahrer*in sitzt - , könnte man die schwer einsehbare Kreuzung nach links im Spiegel überblicken.
Doch wer ordnet sich hier links ein, um rechts abzubiegen? Biegt man also normal ab, sieht man zu keiner Zeit im Spiegel Autos, die von links kommen.
Preinstraße (Wellinghofen): Eine zentrale
Verkehrsachse, wenn man Richtung Innenstadt will. Nicht umsonst ist
diese Straße als Veloroute im Gespräch - nur ist sie zur Zeit für
Radfahrer*innen sehr gefährlich aufgrund des Busverkehrs, der vielen
parkenden Autos und Parkplatzausfahrten, z.B am NETTO oder
ACTION-Markt.
Die Wellinghofer Amtsstraße ist für Radfahrer*innen ähnlich gefährlich: eng parkende Autos und Busse – da muss man
sich als Fahrradfahrer* in mit viel Gottvertrauen durchwuseln. Es
stellt sich auch die Frage, warum hier nur auf einer kurzen Strecke
Tempo 30 vorgeschrieben ist (siehe Markierung), dann aber wieder
munter 50 km/h gefahren werden darf.
Kichhörderstraße stadteinwärts, vor der Amtsstraße: Radfahrer*innen werden hier angehalten, den schmalen Gehweg zu nutzen, den sie sich nicht nur mit Fußgängern sondern auch noch mit Bäumen teilen müssen, um die man aber erst mal herum muss. Wohlgemerkt: Wir fordern natürlich nicht, dass diese gefällt werden. Eine sichere und bequeme Radwegführung wäre hier aber angebracht - auch um den Preis, dass den Autofahrer*innen weniger Platz eingeräumt wird.
Radweg entlang der B54 Richtung Innenstadt: Ein schönes Beispiel dafür, wie wenig die Belange der Radfahrer*innen tatsächlich berücksichtigt werden. Jeder, der den Radweg entlang der B54 nutzen muss, weiß, wie unangenehm dieser Weg ist: gefährliche Kreuzungen mit Verzögerungsstreifen für Autos, die die B54 verlassen und gerade noch 100 km/h gefahren sind, Kreuzungen mit Beschleunigungsstreifen für Autos, die auf die B54 auffahren und schnell 100 km/h erreichen wollen, Gebüsch, das in die Fahrbahn hineinwächst...
An dieser Stelle muss die / der Radfahrer*in nicht nur auf die
beschleunigenden Autos, die von rechts kommen, achten, sie /
er muss auch noch wissen, dass einem die Bordsteinkante zum
Verhängnis werden kann. Anstatt - wie man es logischer Weise
voraussetzen würde – hier geradeaus zu fahren (rote Linie), muss
man beachten, dass die Bordsteinkante nur zwischen den beiden blauen
Markierungen auf der Straße abgesenkt ist und man dementsprechend
einen kleinen Knick einlegen muss (blaue Linie) – ansonsten droht
ein Sturz an einer besonders gefährlichen Stelle. Kann es sein, dass
die blauen Markierungen auf der Bordsteinkante als kostengünstige
Variante zu Korrektur einer falsch geplanten Bordsteinabsenkung gewählt wurden? Doch wo ist die
Gebrauchsanweisung für diese Kreuzung?
Zwischen Hombruch und Hörde (über die B 54): Für Radfahrer
gibt es hier keine sichere Möglichkeit aus Richtung Hombruch in Richtung Hörde
zu fahren, es sei denn, man nutzt den Gehweg. Im Bereich der Brücke über die B
54 existiert nur ein schmaler Fußweg, der als gemeinsamer Rad- und Fußweg nicht
breit genug ist. Die „Schutzmauer“ verengt den Weg für Radfahrer und Fußgänger
– der Autoverkehr hat Platz und Vorrang.
Kreisverkehre Nordkirchenstraße (Wilogelände) : Der
Fahrradweg mündet direkt hinter der Bushaltestelle auf die
Fahrbahn, d.h. die / der Fahrradfahrer*in wird leicht übersehen von
Autos, die den haltenden Bus überholen. Kann man sich wirklich
darauf verlassen, dass die Autofahrer*innen die durchgezogene Linie
beachten? Ein anderes Verhalten kennt man aus dem Alltag nur allzu
gut.
Weitere Fotos der Fahrradtour
Remo Licandro
(Stellvertretender Sprecher des OV)