Kommunalwahl 2025

1. NATUR- UND KLIMASCHUTZ BEGINNT VOR ORT

Wir begegnen dem Klimawandel mit biologischer Vielfalt. Deshalb stärken wir unsere Wälder, Wiesen und Felder.

Grünflächen und Wälder wollen wir mit den grünen Inseln der Siedlungsgebiete verbinden. Durch die Schaffung eines grünen Netzes möchten wir die Bewegung im Stadtbezirk attraktiver gestalten – ob in der Freizeit oder auf dem Schul- und Arbeitsweg.

Wir fordern eine Erhöhung des Anteils garantiert naturbelassenen Waldes und streben an, dass in unseren Naturschutzgebieten (Niederhofer Holz, Wannebachtal, Klusenberg) keine konventionelle Forstwirtschaft mehr stattfindet. Der öffentliche Stadtwald bringt der Stadt Dortmund keinen wirtschaftlichen Vorteil. Die Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Nutzung des Stadtwaldes, die sowohl Erholungsmöglichkeiten als auch den Schutz der Natur berücksichtigt, muss vorangetrieben werden.

Auenlandschaften sind wichtige Lebensräume und dienen als natürlicher Überschwemmungsschutz. Daher sollen Initiativen zu ihrer Wiederherstellung und Pflege gefördert werden.

Außerdem schafft die Unterstützung von Projekten zur Schaffung und Pflege von naturnahen Gewässern, wie Teichen und Feuchtgebieten, Lebensräume für Flora und Fauna.

Wir erleben derzeit das 6. Große Artensterben in der Erdgeschichte. Um die Biodiversität im Stadtteil zu unterstützen, sollen Initiativen zur Förderung der Artenvielfalt, einschließlich der Anpflanzung einheimischer Baumarten und der Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, gefördert werden.

Wir wünschen uns die Durchsetzung des Naturschutzes durch alle Bürger*innen: Laubhaufen in Privatgärten bieten Igeln und Insekten naturbelassene Überwinterungsmöglichkeiten. Wir möchten dazu motivieren, diese bis zum Frühjahr liegenzulassen, indem wir mit der EDG einen zweiten Abholturnus für Laubsäcke erproben.

Naturschutz ist eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Es ist wichtig, dass die Ordnungsbehörden die bestehenden Regeln zum Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas aktiv unterstützen und fördern. Umwelt- und klimaschädliche Handlungen, wie zum Beispiel das geruchsbelästigende Verbrennen von Grünschnitt, den übermäßigen Einsatz von Streusalz und das Wegwerfen von Abfall, insbesondere giftigen Zigarettenresten, müssen gezielter verfolgt und geahndet werden.



2. KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE BEGINNEN VOR ORT

Wir wollen heute und in Zukunft in einem lebenswerten und grünen Stadtbezirk Hörde leben und fordern daher Maßnahmen von einer klimaneutralen Energieversorgung bis hin zu mehr Bäumen und Dachbegrünung im Stadtbezirk.

Die Transformation der Energieversorgung – klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung – muss gefördert werden. Das bedeutet, die kommunale Wärmeplanung aktiv zu begleiten für eine schnelle und praxisnahe Erneuerung der Wärmeversorgung; weg von Öl und Gas – hin zu erneuerbarer Energie.

Die kommunale Elektrifizierung soll vorangetrieben werden, um die preiswerte Versorgung mit Wärme für die Zukunft zu sichern. Eine Nahwärmeversorgung im Hörder Zentrum als kaltes Netz würde es ermöglichen, Abwärme zu nutzen.

Vorhandene Grünflächen müssen bewahrt und aufgewertet werden: Wir möchten, dass Spielplätze stärker mit natürlichen Materialien und Pflanzen gestaltet werden, um Kindern ein naturnahes Spielumfeld zu bieten und die Artenvielfalt zu fördern.

Wir unterstützen ökologische Initiativen (z.B. querbeet e.V.) zur Schaffung und Pflege von Gemeinschaftsgärten, in denen die Nachbarschaft zum gemeinsamen Gärtnern und zum Austausch zusammenkommen kann.

Wir wollen 500 neue Bäume im Stadtbezirk: Die Stadt Dortmund möchte jährlich 5.000 neue Bäume pflanzen. Jeder zehnte davon soll in unserem Stadtbezirk ergrünen Wir möchten ein Programm zur Pflanzung von Straßenbäumen in Wohngebieten und entlang von Hauptverkehrsstraßen entwickeln; dies trägt zu einer Erhöhung der Lebensqualität bei und sorgt für natürliche Schattenspender.

Es braucht zudem einen Abbau bürokratischer Hürden bei der Umsetzung beschlossener Fassaden- und Dachbegrünung an privaten und gewerblichen Gebäuden, um die Luftqualität zu verbessern und das Stadtklima zu regulieren.

Sowohl die Dachbegrünung als auch die Photovoltaik-Installation auf städtischen und privaten Gebäuden müssen vorangetrieben werden. Auch die schnellere Umsetzung der bestehenden Beschlüsse zu Renaturierung von Gewässern, zur Dachbegrünung und zur Photovoltaik-Installation auf städtischen Gebäuden sind uns ein Anliegen.

Wir fordern eine Schließung von Baulücken anstelle der Ausweitung von neuem Bauland.

3. NACHHALTIGES BAUEN UND LEBEN BEGINNEN VOR ORT

Wir brauchen sozial verträglichen und bezahlbaren Wohnraum. Nach offiziellen Zahlen werden in Dortmund jährlich 400 neue Wohnungen gebraucht. Wir wollen politische Anreize dafür schaffen.

Wir fordern vorrangig sozialen Wohnungsbau in Bebauungs-Plänen. 30 % geförderter Wohnraum sind auch für Umbauten sinnvoll – nicht zuletzt, um die Vielfalt im Stadtbezirk zu bewahren. Die Stadt soll auf eigenen Grundstücken sozialen Wohnungsbau und Wohnprojekte verwirklichen und vor allem mehr Wohnungsbau durch Genossenschaften, DOWEGO und GSD fördern.

Wir wünschen uns lebendige Vorgärten und klimaangepasste Stellplätze an neuen Wohngebäuden: Bepflanzte (Vor-)Gärten sowie begrünte Carports und Stellplätze fördern die Artenvielfalt und wirken der Aufheizung in Wohngebieten besser entgegen als Steingärten und Betongaragen.

Ein Aufbrechen und eine Neugestaltung des Hörder Neumarkts könnten einen generationenübergreifenden Treffpunkt im Quartier schaffen, indem wir den Platz zu einer naturnahen Spiel- und Begegnungsfläche erweitern, etwa durch weitere Beete, Wasserspiele und mehr Bäume.

Zu den von uns geforderten Maßnahmen zählen außerdem eine Förderung des Dachgeschoss-Ausbaus und eine Vereinfachung der Genehmigungen. Die Hinterhofbebauung sowie eine Nachverdichtung durch Anpassung von Bebauungs-Plänen (Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Gebäudehöhe, geschlossene Bauweise mit Doppelhaus oder Hausgruppe anstelle von Einzelhäusern) sollen gefördert werden.

Wir wollen lebenswerte und innovative Quartiere für alle Generationen, besonders in den Außenbezirken. Dies soll durch vitale Stadtteilzentren (generationenübergreifende Treffpunkte, bürgernahe Infrastruktur, Erhalt bzw. Wiederherstellung der Nahversorgung uvm.) sowie die Erweiterung des barrierefreien und altersgerechten Wohnraumangebots gewährleistet werden.

Unser Augenmerk gilt auch Lärmschutzmaßnahmen. Deshalb müssen Lärmschutzmaßnahmen, z.B. an der B54 auch für Waldbereiche (Ruhe im Wald) verstärkt werden.

4. BILDUNG UND SOZIALES – GERECHTIGKEIT BEGINNT VOR ORT

Für uns steht die Förderung von Bildung und sozialer Gerechtigkeit im Mittelpunkt. Wir wollen gemeinsam eine inklusive, chancengerechte Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen die Unterstützung und Möglichkeiten erhalten, die sie verdienen.

(REIHENFOLGE GEÄNDERT)

Unsere Stadt soll kinderfreundlich gestaltet sein. Es gilt, Formate für Beteiligung von Kindern vor Ort zu entwickeln. Erforderlich ist auch ein Ausbau von Kindertagesstätten, etwa einer Wald-Kita am Niederhofer Holz und Spielmöglichkeiten, z.B. bespielbare Stadt und sichere Wege durch Spiel- und Fahrradstraßen mit reduziertem Autoverkehr. Um die Wege und Einrichtungen zugänglich für alle Kinder, auch die mit besonderen Bedürfnissen, zu machen, müssen sie barrierefrei sein. Die Schaffung einer familienfreundlichen Infrastruktur lässt sich beispielsweise durch die Förderung von Wickelräumen, Sitzgelegenheiten und kinderfreundliche Restaurants, Cafés und öffentlichen Einrichtungen bewirken.

Wir denken Schule als Lebensraum – als attraktiven Lernort mit Schülerbeteiligung. Es soll in die Ausstattung der Schulen investiert werden, um moderne Technik, Lernmaterialien und angenehme Räumlichkeiten bereitstellen zu können. Ganztagsangebote sollen ausweiten werden. Wir fordern außerdem die Einrichtung von Schulstraßen, die während Bring- und Abholzeiten gesperrt sind. Ein Fokus muss auch auf der Modernisierung, Aufwertung und Instandhaltung der grundlegenden Schulinfrastruktur (insbesondere der Sanitäranlagen) liegen. Hierbei soll die Schülerschaft beteiligt werden. So wird eine höhere Identifikation mit dem eigenen Lernort erreicht.

Durch die finanzielle Unterstützung von Projekten sollen lokale Vereine und Verbände Förderung erfahren. Gleichzeitig wollen wir den Austausch zwischen Vereinen, Verbänden und der Stadtverwaltung vorantreiben, um gemeinsame Ideen zu entwickeln und die Zusammenarbeit zu stärken. Die mobile Jugendarbeit der „Rampe II“ soll ausgebaut und unterstützt werden. Wir setzen uns dafür auch im Rat der Stadt Dortmund ein.

Wir wollen den Austausch zwischen Schulen, Jugendorganisationen und zivilgesellschaftlichen Gruppen unterstützen. Dies soll ein offenes und respektvolles Miteinander fördern. Lehrer*innen sollen in der Konfliktprävention und im Umgang mit extremistischen Tendenzen geschult werden, damit sie frühzeitig eingreifen können.

Wir treten dem Rechtsextremismus und -populismus durch Aufklärungsarbeit und Unterstützung lokaler Initiativen entgegen. Es sollen dafür Mittel für präventive und bildungsorientierte Maßnahmen bereitgestellt werden. Hier sollen vor allem Bildungsprogramme gefördert werden, die demokratische Werte, Toleranz und Menschenrechte vermitteln, um das Bewusstsein für Vielfalt und Zusammenhalt zu stärken.

Wir wollen die Einrichtung von Notunterkünften oder Übergangswohnheimen und darüber hinaus soziale Dienste und Beratungsangebote unterstützen, die bei der Suche nach dauerhaftem Wohnraum, bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen helfen können.

5. DIE VERKEHRSWENDE BEGINNT VOR ORT

Eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft in unserem Stadtteil. Wir setzen uns dafür ein, den Verkehr so zu gestalten, dass er sicher, effizient und für alle Menschen zugänglich ist. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, Radwege zu verbessern und den Autoverkehr zu reduzieren – für saubere Luft, weniger Lärm und mehr Lebensqualität. Gemeinsam wollen wir eine Stadt schaffen, in der Mobilität für alle Menschen bequem, umweltfreundlich und zukunftssicher ist.

Wir fordern Vorrang vor dem individuellen Autoverkehr für alle, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV unterwegs sind. Außerdem müssen Menschen mit Behinderung und ältere Mitbürger*innen Priorität haben. Für mehr Sicherheit fordern wir außerdem Tempo 30 im ganzen Stadtbezirk sowie verstärkte Kontrollen vor Schulen und Kitas.

Der Ausbau des ÖPNV muss im südlichen Stadtgebiet vorangetrieben werden. Daher fordern wir eine Fortsetzung der Stadtbahnlinie U49 bis Wellinghofen und der U41 bis Benninghofen, eine bessere Taktung des ÖPNV am Wochenende und in den Randzeiten sowie bessere Fahrgastinformation und Unterstände an allen Bushaltestellen.

Ein weiteres Anliegen sind uns Mobilitätsstationen am Hörder Bahnhof und an der Haltestelle Hacheney. Dort soll es überdachte und abschließbare Fahrradstellplätze sowie reservierte Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge geben (letztere im gesamten Stadtbezirk).

Der Ausbau des Radverkehrsnetzes zur besseren Anbindung an die Innenstadt muss weitergehen. Hier ist eine Förderung gemeinschaftlich genutzter Fahrrad-Abstellanlagen im gesamten Stadtbezirk ebenso wünschenswert wie eine Anbindung an künftige Radschnellwege. Darüber hinaus soll es eine Metropol-Ruhr-Radstation auch im Dortmunder Süden geben.

Die Faßstraße ist ein schwieriger Raum für alle, die mit dem Rad unterwegs sind. Um die Situation zu verbessern, wollen wir eine Rad- und ÖPNV-Spur über die gesamte Faßstraße. So wird der Verkehrsraum klar definiert. Darüber hinaus möchten wir die umgebenden Straßen, wie die Benninghofer Straße, bis zur Märkischen Straße fahrradgerecht anbinden.

Wir fordern Abstellzonen für E-Scooter: Für ein besseres Miteinander aller Verkehrsarten möchten wir ein Modell aus der Innenstadt adaptieren, so dass E-Scooter z.B. im Bereich des Phoenix-Sees oder in anderen großen Grünflächen nicht mehr überall, sondern nur noch in bestimmten Bereichen abgestellt werden können.

Perspektivisch peilen wir eine Untertunnelung des Radwegs entlang der B54 an, einschließlich seiner Neugestaltung.

Die Veloroute Hörde muss sofort fertiggestellt werden, damit es eine sichere Möglichkeit zur Erreichung der Stadtmitte gibt. Zugleich muss eine schnellere Fahrradanbindung in die Stadtmitte geschaffen werden. Wir kritisieren ausdrücklich die Erneuerung der Märkischen Straße ohne Berücksichtigung eines neuen Radwegs bzw. der Abtrennung einer Fahrradspur.